ZWEI KÖLNER IN HOFFENHEIM
Für ihren Siegerbeitrag über die TSG 1899 Hoffenheim haben Julius und Georg aus Köln einen exklusiven Preis gewonnen: Sie durften an einem Spieltag auf Einladung von Hoffenheim-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich hinter die Kulissen des Bundesliga-Vereins blicken. Jetzt haben die beiden Schüler ihren Preis in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena eingelöst.
Zwei Stunden vor Anpfiff ist noch alles ruhig. Durch eine Milchglastür führt Hoffenheims Pressesprecher Holger Kliem Julius (17) und Georg (18) in die heiligen Katakomben. In der Mixed Zone, in der gleich nach dem Abpfiff Reporter die Spieler beider Teams interviewen werden, gibt es nur ein paar Absperrungen. In der Umkleidekabine der TSG steht eine große Obstschale auf einem Tisch in der Mitte, die Taktiktafel ist aufgebaut, und im Entmüdungsbecken plätschert das Wasser. Für jeden Spieler sind Trikot und Fußballschuhe bereitgelegt. Der Trainer hat seine eigene kleine Umkleide nebenan. Fotos dürfen die beiden Schüler hier nicht machen, damit keine taktischen Geheimnisse vor dem Spiel nach außen dringen.
Im Stadion bereiten die Übertragungsteams vom Fernsehen ihre Kameras vor. Routine für sie. Für Julius und Georg ist das Probesitzen auf der blau-weißen Trainerbank dagegen eine einmalige Sache. Fürs Foto breiten die Sieger von der Erzbischöflichen Liebfrauenschule mit ihrem Lehrer Karl-Bernd Burbach ihren 1.-FC-Köln-Fan-Schal aus. Auch wenn die beiden Kölner keine glühenden Fußballfans sind, haben sie mit ihrer Analyse der TSG ins Schwarze getroffen. „Das war eigentlich gar kein großer Aufwand“, erzählt Georg. „Wir haben zu zweit sehr konzentriert daran gearbeitet und haben das Projekt an ein paar Nachmittagen durchgezogen.“
CURRYWURST GEGEN RÜCKSTAND UND KÄLTE
Während die ersten Journalisten im Pressebereich schon ihre Laptops aufklappen, können die beiden Gewinner ihre VIP-Tickets auskosten. Für sie gibt es im Business-Club ein üppiges Catering. Die beiden sind erstaunt, wie viele Menschen sich hier vor dem Spiel zum Essen und Trinken treffen – und wie viel man in kurzer Zeit essen und trinken kann. Nebenbei klären sie ihre Tischnachbarn über die Besitzverhältnisse bei der TSG auf. Wirtschaftlich haben sie bei der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH durch ihre Recherchen für den Videowettbewerb den vollen Durchblick.
Spielerisch gibt der Trainer die Richtung vor. Vor dem Spiel sagt Julian Nagelsmann noch, Leverkusen sei „mit die gefährlichste Mannschaft in der Liga“. Man brauche „einen sehr guten Tag, um erfolgreich zu sein“. In der ersten Halbzeit kann Hoffenheim mit den Gästen aus Leverkusen mithalten. Trotzdem liegt die Heimmannschaft zur Halbzeit mit 0 : 1 zurück. In der Pause hilft viel Currywurst gegen Rückstand und Kälte. Doch nach dem Endstand von 1 : 4 lassen sich die echten Fans im Business-Club auch mit Essen und Trinken nicht über die deftige Niederlage hinwegtrösten.
IN DER PRESSEKONFERENZ
Für die beiden Kölner Jungs war der Tag trotz der Hoffenheim-Niederlage „wundervoll“, sagt Julius. Die Sieger machen sich nach dem Schlusspfiff noch zur Pressekonferenz auf. Die Frage, die sie dem Hoffenheimer Trainer dort stellen wollten, bleibt schließlich ungestellt. Eigentlich hatten die beiden nachhaken wollen, ob Nagelsmann nicht zum 1. FC Köln wechseln wolle. Stattdessen bekommen Julius und Georg in der Pressekonferenz live zu hören, wie der erfolgsverwöhnte 30-Jährige seine Absicht verkündet, auch in der kommenden Saison Cheftrainer bei der TSG zu bleiben.
Die Pressekonferenz ist schnell zu Ende, Nagelsmann verlässt rasch und wortlos den Pressebereich. Immerhin: Für ein Foto mit den Kölner Videobloggern findet er noch Zeit.